Führung St. Salvator zu Maria Himmelfahrt
Abschluss der Sonderausstellung "300 Jahre St. Salvator in Mainburg" im Stadtmuseum
Dr. Brigitte Huber und Renate Buchberger beantworten Fragen aus dem Teilnehmendenkreis © 2023 B. Schneider
Die Sonderausstellung "300 Jahre St. Salvator in Mainburg" im Stadtmuseum Mainburg war am Sonntag, 13. August 2023, letztmalig von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Abschließend fand am Dienstag, 15. August 2023 (Maria Himmelfahrt), um 14 Uhr eine Kirchenführung durch die Ausstellungskuratorin Dr. Brigitte Huber statt.
Beide Veranstaltungen, Ausstellung und Kirchenführung, haben den Interessierten die Geschichte der Kirche näher gebracht. Die Ausstellung hatte 400 Besucher und die letzte Kirchenführung 50 Besucher zu verzeichnen.
Die heutige St. Salvatorkirche wurde 1723 errichtet. Ihr 300jähriges Jubiläum war für das Stadtmuseum Mainburg Anlass, sich in einer Studioausstellung mit dem geistlichen Leben auf dem ehemaligen Hofberg zu beschäftigen. Dabei sollte jedoch nicht nur an das bauliche Jubiläum der Wallfahrtskirche erinnert, sondern vor allem die religiöse Bedeutung des Ortes ins Bewusstsein gerückt werden.
Christliche Legenden und das damit verbundene Wallfahrtswesen sind unserer heutigen säkularen Welt fremd geworden. Wir mögen die Gläubigkeit früherer Jahrhunderte naiv finden, doch gab sie den Menschen in ihren damaligen Sorgen und Nöten Halt. Ihre Blütezeit erlebte die Mainburger Wallfahrt zu Beginn des 18. Jahrhunderts; 508 "Wunder" wurden in dieser Zeit verzeichnet.
Ein wichtiger Aspekt der Ausstellung war auch die "Grube" im Mittelgang der Kirche, in der der frevelhafte Fuhrmann einst versunken sein soll. Es ist verständlich, dass die seit den 1980er Jahren im Kloster am Salvatorberg ansässigen Pauliner-Mönche mit dieser alten Mär abschließen wollten. Doch mit dem Verschließen der Grube nahmen sie der Kirche einen elementaren Teil ihrer Entstehungsgeschichte und der Mainburger Bürgerschaft einen Teil ihrer Ortsgeschichte. Das 300-jährige Kirchenjubiläum sollte deshalb vielleicht Anlass sein, die "Grube" wieder zu öffnen und der Kirche bzw. der Stadt Mainburg damit ihre über viele Generationen mit schauriger Ehrfurcht tradierte Geschichte wiederzugeben.
Dr. Brigitte Huber/Renate Buchberger