Bee wild! Wildbienen anbauen im eigenen Garten
Vortrag von Stephanie Rübenach am 16. Februar im Stadtmuseum Mainburg
Zweifarbige Schneckenhausbiene ♀, Osmia bicolor deckt ihre Brutstätte zu. Foto Stephanie Rübenach
Am letzten Sonntag hatte das Stadtmuseum Mainburg viele Gartenfreunde zu Besuch. Sie wurden offensichtlich vom Titel des Vortrags "Bee wild! Wildbienen anbauen im eigenen Garten" von Stephanie Rübenach angezogen. Zuvor startete der Gartenbauverein Mainburg unter fachkundiger Führung von Konrad Pöppel einen Rundgang durch die Sonderausstellung "Wildbienen – Unbekannte Schönheit, gefährdete Vielfalt".
Zu den fast 60 Vortragsgästen gehörten Bürgermeister Fichtner, 3. Bürgermeister Konrad Pöppel, der Gartenbauverein Mainburg, die Bienenexperten Erwin Scheuchl und Robert Zimmermann, Edda Hein vom Bund Naturschutz und Veronika Stiglmaier vom Landschaftspflegeverband Kelheim.
Regelrecht fürsorglich betreut Stephanie Rübenach in ihrem 300 m2 großen Scherbergarten am Rande von Regensburg "ihre" Wildbienen. Mit dem über einige Jahre erworbenen Fachwissen konnte sie inzwischen 120 Wildbienenarten dort sichten und einige davon beheimaten.
Am 16. Februar teilte sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit den Vortragsbesuchern. Ihr Vortrag zielte darauf ab, dass wirklich jeder im eigenen Garten dazu in der Lage ist, vorhandene Wildbienen zu fördern und neue Arten anzulocken.
Grundvoraussetzung für das Gelingen ist ein lückiger Kräuterrasen, um ein Mindestmaß an Pollenquellen und Nistplätzen anzubieten. Der perfekte Wildbienengarten sollte darüber hinaus eine Vielzahl an Kleinstrukturen und Nahrungspflanzen bereithalten. Nur so finden die Wildbienen ausreichend Nistgelegenheiten, Baumaterialien für die Nester und Pollenquellen zur Brutvorsorge. Wildbienen brauchen das alles in der Nähe da viele kleine und mittlere Arten nur kurze Flugdistanzen zurücklegen können. Durch die Flächenbewirtschaftung der letzten Jahrzehnte verloren Wildbienen viele Lebensräume und brauchen Oasen wie private Gärten und geeignete Flächen im kommunalen, öffentlichen Raum.
Stephanie Rübenach gab viele praktische Tipps und zeigte, welche Wildbienenarten davon profitierten. Sie scheute auch nicht davor zurück, über ihre Misserfolge zu berichten. Vermutlich ist die von ihr ausgehobene Sandfläche nicht nur zu klein für die Ansiedlung von Wildbienen, sie hat vielleicht auch übersehen, dass in der näheren Umgebung gar keine auf Sand spezialisierten Bienen vorkommen.
Stephanie Rübenach empfindet diese Art der Gartenbewirtschaftung als sinnstiftend und freut sich über jede neue Art, die sie ansiedeln oder/und erhalten kann.